In den ersten 2-3 Treffen soll eine kurze Charakteristik des Textgenres Literarisches Tagebuch versucht werden:
- Begriffsklärung: Merkmale des Tagebuchs als Spezialfall der ego-dokumentarischen Literatur: strukturelle, inhaltliche und stilistische Besonderheiten
- Abgrenzung des literarischen gegen das vorliterarische (»naive«) Tagebuch,
- Geschichte der literarischen Diaristik und einige bekannte veröffentlichte Tagebücher
- mediale Form: Das publizierte Tagebuch Rundfunk und Buch; Massenphänomen Blog (Internet)
Im Weiteren sollen anhand beispielhafter Tagebuch- oder Blogtexte, welche die Teilnehmenden selbst zur Verfügung stellen, Fragen und Thesen diskutiert werden, wie etwa:
- Entsteht das literarische aus dem naiven, und wenn ja, durch welche Modifikationen oder Poetisierungen?
- Funktionen des Tagebuchschreibens (Katharsis, Selbsttherapie, Ereignisprotokoll, Bedeutungsgenese, Kommunikation u.a.)
- Warum und zu welchem Ende schreibt man Tagebuch? Was ist sein Noema?
- Probleme des Exhibitionismus und Voyeurismus sowie das Publikationsdilemma: Persönlichkeitsrechte vs. Kunstfreiheit
- DozentIn: Klaus Behringer