Chronologie Basiswissen
In dieser Lektion lernen Sie die wichtigsten Begriffe und Grundlagen, um mittelalterliche Schriftstücke zu datieren.
Chronologie - Einführung
Über diese Lektion
Um mittelalterliche Texte datieren zu können, müssen Sie in der Lage sein, die damals üblichen Datierungen korrekt aufzulösen. In dieser Lektion lernen Sie alle wichtigen Grundlagen, um die Datumsangaben in diesen Texten korrekt in das heutige Datumsformat zu überführen.
Nach den meisten Lektionsteilen werden Ihnen ein oder zwei Übungsaufgaben gestellt, um zu überprüfen, ob Sie das gerade Gelernte verinnerlicht haben.
Die in dieser Lektion vermittelten Inhalte entstammen dem Taschenbuch der Zeitrechnung von Hermann Grotefend (13. Auflage 1991). Wir empfehlen, diese Kurse mit Hilfe des Grotefend durchzuführen. Wenn Sie keine eigene Ausgabe besitzen, können Sie sich das Buch hier kostenlos online anzeigen lassen.
Allgemeines zur mittelalterlichen Datierung
Die Zeitrechnung im Mittelalter beruht in Europa auf dem julianischen Kalender (benannt nach Gaius Julius Caesar), der in weiten Teilen bereits dem heutigen Kalender entspricht: Ein Jahr in diesem Kalender besteht aus 365 Tagen, eingeteilt in 12 Monate, alle 4 Jahre wird dazu ein Schalttag hinzugefügt, um die Ungenauigkeiten der Tageslänge ausgleichen zu können. Erst ab 1582, also am Übergang zur Neuzeit, wird der heute gebräuchliche gregorianische Kalender (benannt nach Papst Gregor XIII.) verwendet.
Achten Sie also darauf, wenn Sie eine Quelle untersuchen, welches Datierungssystem gebraucht wurde. Das ist nicht ganz trivial, da Sie nicht nur den Kalendertyp beachten müssen, sondern sich die genauen Datierungsarten im Mittelalter regional teilweise stark unterscheiden. Die gebräuchlichsten Systeme werden Sie in dieser Lektion kennenlernen. Prinzipiell wurden im bürgerlichen Kontext eher Formen verwendet, die uns auch heute noch geläufig sind. Herrscherkanzleien oder religiöse Institutionen (mit deren Quellen Sie am meisten arbeiten werden) verwenden hingegen oft noch ältere, traditionelle Formen aus dem römischen Kalender.