Klassenrat, Schulparlament und demokratische Schulentwicklung zählen in einer inklusiven Gesellschaft zum "Kleinen Einmaleins" jeder Klassenleitung: Demokratiepädagogik befördert die Deliberationsfähigkeit jede*r Schüler*in, vermittelt Selbstwirksamkeitserfahrungen und formt eine Gemeinschaft der Lernenden, die besser auf ein aktives Leben in der Demokratie vorbereitet sind. Die Teilnehmenden dieser Lernwerkstatt hospitieren in einem echten Klassenrat und lernen das demokratiepädagogische Instrumentarium in der Praxis (Primar- & Sekundarbereich) kennen. Die Voraussetzungen dieser Pädagogik werden mit philosophischen Theorien u.a. über Gleichheit, Werte und Demokratie analysiert. Teil der philosophischen Reflexion des Pädagogischen sind diverse Ansätze zur Betrachtung und Behandlung von sozialer Differenz. In praktischen Übungen, einer Hospitation an demokratiepädagogischen Leuchtturm-Schulen der Region, in Frei- und Gruppenarbeiten, Expert*innen-Befragungen im Seminar, kurzen Lektüren, Filmen und in Gesprächen mit Praktiker*innen entsteht handlungsorientierendes Wissen für die berufliche Praxis angehender Lehrer*innen.
Zeit: Donnerstag 14–16 Uhr am 07.04.2020, Donnerstag 14–18 Uhr am 28.04., 19.05., 02.06., 23.06. & 07.07
Ort: Gebäude A2.3 – Raum 0.09
- DozentIn: Robert Reick
Ziel des Seminars ist die Verknüpfung fachwissenschaftlicher Erkenntnisse mit fachdidaktischen Überlegungen auf der Basis gemeinsamer Fragestellungen.
Zentrale philosophische Frage- und Problemstellungen, die sich an den Inhalten des Philosophie- und Ethik-Lehrplans orientieren, werden zunächst aus fachwissenschaftlicher Sicht in ihrem systematischen und historischen Zusammenhang erarbeitet und dann schülerInnenadäquat aufbereitet.
Unter Zugrundelegung didaktischer Modelle werden die erörterten philosophischen Frage- und Problemstellungen reflektiert und in Unterrichtsgegenstände umgeformt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Entscheidung für die jeweiligen didaktischen Modelle und der Begründung dieser Entscheidungen. Auf diese Weise soll das fachphilosophische Wissen auf den Verständnishorizont von SchülerInnen bezogen werden.
Das Seminar ist Pflichtveranstaltung für die Lehramtsstudierenden.
Teilnahmevoraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss des Seminars „Planung des Philosophieunterrichts“ und des fachdidaktischen Blockpraktikums.
Benoteter Schein: regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit sowie Hausarbeit.
Zeit: Freitag 12:00 - 14:00
Ort: Gebäude A2 3, Raum 0.09
- DozentIn: Michael Mateas
Der Beschäftigung mit unterrichtsmethodischen Fragen lagen im vergangenen Semester didaktische Leitprinzipien zugrunde, deren explizite unterrichtstheoretische Begründung und Verortung im Diskurs dort nur in Einzelfällen erfolgte.
Dieses Seminar bietet Ihnen nun paradigmatische Anschlüsse: Sie werden mit Denkrichtungen der Fachdidaktik vertraut gemacht und die angesprochenen Leitprinzipien dabei in sogenannte didaktische Modelle eingebettet vorfinden.
- Den philosophiedidaktischen Diskurs leiten Fragen wie:
- Wozu soll das Fach Philosophie gelehrt und gelernt werden?
- Was soll gelehrt und gelernt werden?
- Wie soll gelehrt und gelernt werden?
- Wie soll überprüft werden, ob das Gelehrte gelernt wurde?
Es wird sich zeigen, dass die modellhaft gegebenen Antworten in Spannungsverhältnissen zueinander stehen.
Polarisierend wird der Ausgang von grundlegenden philosophiedidaktischen Überlegungen Kants (verschlagwortet: „philosophieren lernen”) sowie von Ausführungen Hegels („Philosophie lernen”) sein.
Moderne fachdidaktische Modelle sind seit Martens’ dialogisch-pragmatischer Philosophiedidaktik und Rehfus’ bildungs- und identitätstheoretischem Ansatz an das kantische bzw. hegelsche Paradigma angelehnt. Auch sind Ansätze vorhanden, die Elemente beider Lehren aufgenommen haben. Von solchen werden im Seminar das dialektische Modell von Henke und das bildungstheoretische von Steenblock zur Sprache kommen.
Beim Nachdenken über den Wert der Philosophie bzw. des Philosophierens werden wir – mit Blick auf curriculare Vorgaben des Saarlandes – insbesondere prüfen, inwieweit die antike Tradition zu dessen Bestimmung taugt.
Die Frage nach dem Wie des Unterrichts in Philosophie wird uns durch die Modelle auch zu Prinzipien der Kurs- und Reihenplanung führen.
- Literatur:
- Meyer, K. (Hg.), Texte zur Didaktik der Philosophie, Reclam: Stuttgart 2010.
- Nida-Rümelin, J., Spiegel, I., u. Tiedemann, M. (Hg.), Handbuch Philosophie und Ethik. Band 1: Didaktik und Methodik, Schöningh: Paderborn 2015.
- Peters, M., u. Peters, J. (Hg.), Moderne Philosophiedidaktik, Meiner: Hamburg 2019.
- Pfister, J., Fachdidaktik Philosophie, Haupt: Bern 2014.
Zeit: Freitag 14:00 - 16:00
Ort: Gebäude A2.3, Raum 0.09
- DozentIn: Benjamin Franz