Die Vorlesung findet weitgehend online asynchron statt. D.h., Sie können sich die verschiedenen Lektionen zu jeder Zeit ansehen und anhören. Es ist empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig, die vorgegebene Reihenfolge einzuhalten. Inhaltliche Nachfragen zu Dingen, die Sie nicht ganz verstanden haben oder genauer wissen möchten, stellen Sie bitte schriftlich im Forum. Nach einigen Wochen werde ich die gesammelten Fragen im Zuge einer synchronen Online-Sitzung beantworten, bei der dann auch Gelegenheit für weitere Nachfragen besteht.

Seit Anfang 2020 ist die COVID-19 Pandemie ist ein totaler Fakt (Mauss, 2002), der sich dramatisch auf alle Bereiche des kollektiven und individuellen Lebens ausgewirkt hat (Asmundson & Taylor, 2020; Fauci et al., 2020; Sadati et al., 2020) - das Sportssystem ist dabei keine Ausnahme (Bortoletto et al., 2021; Evans et al., 2020).

Im Bereich des Leistungssports (Rowe, 2020) wurden vielen Wettkämpfe in den letzten Jahren suspendiert und versetzt oder sogar abgesagt. Die exklusive Fortsetzung der professionellen Ligen in manchen Sportarten regten erhitzte Diskussionen an. Vor allem der Fußball stellte einen Ausnahmefall, der im Fokus von Berechtigungsfragen permanent stand.

Im Bereich des Amateursports (Braun et al., 2021) wurden Sportvereine grundlegend von Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Physische Abstandsregeln und Kontaktbegrenzungen limitierten ihre die sportliche Praxis sowie das alltägliche Vereinsleben. Diese Veränderungen beeinflusste sowohl die Sport- als auch das ehrenamtliche Engagement im Sportverein in vielfältiger Weise.

Im Bereich des Freizeitsports (Jakobsson et al., 2020) erfuhr die internationale Diskussion zur Förderung körperlicher Aktivität eine widersprüchliche Situation. Einerseits wurden viele Arten körperlicher Aktivität für die Übertragung des Virus als Risiko betrachtet. Andererseits blieb regelmäßige Bewegung weiterhin ein wichtiges Instrument der Gesundheitsförderung.

Wie kann die Soziologie in Krisenzeiten zum Verständnis gesellschaftlicher Phänomene rund um den Sport beitragen? Wright Mills (2000) würde antworten, dass die „soziologische Vorstellungskraft“ (Sociological Imagination) es ermöglicht, ein soziales Phänomen auf grundlegende, differenzierte, systematische oder überraschende Weise zu beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren. Auf seine eigene kleine Weise verfolgt dieses Seminar dieses Ziel. Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung werden in diesem Seminar unterschiedliche Facetten des Sports im Kontext der COVID-19 Pandemie betrachten, analysieren und (kritisch) reflektieren.

Konflikte sind Phänomene, die nicht nur große Bedeutung im Alltag, sondern auch im Sport haben. Gerade im Sport scheinen Konflikte gewissermaßen vorprogrammiert – z.B. beim Kampf um Positionen, Stammplätze oder um Zuständigkeiten. Doch wie entstehen solche Konflikte? Was beschleunigt sie und wie lässt sich konstruktiv damit umgehen? Um diese Fragen zu beantworten, ist ein Blick in die Konflikttheorie notwendig.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen spezifische Erscheinungsformen sozialer Konflikte im Bereich des Sports. Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung sollen nach diesen Seminar eine Vorstellung von der Funktionsweise von Konflikten haben. Gleichzeitig geht es um eine Auseinandersetzung mit Möglichkeiten der Deeskalation und des Managements von Konflikten, um angemessen auf soziale Konflikte (im Sportunterricht) reagieren zu können.