Könnte es sein, dass wir alles, was wir zu wissen glauben, gar nicht wirklich wissen? Könnte es sein, dass wir uns immer irren oder dass wir immer getäuscht werden? Diese Herausforderung durch die erkenntnistheoretische Skeptiker*in beschäftigt schon seit jeher die Philosoph*innen. Eine Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus-Problem führt unweigerlich zum zweiten zentralen Fragenkomplex in der modernen Erkenntnistheorie: Was ist überhaupt Wissen? Wie ist der Begriff des Wissens adäquat zu analysieren?
Diese beiden Themen werden im Mittelpunkt dieser Vorlesung stehen. Der Aufbau der Vorlesung orientiert sich dabei teilweise an dem sehr guten Lehrbuch „Einführung in die Erkenntnistheorie” von Gerhard Ernst.
Die Vorlesungsfolien werden jeweils auf der Moodle-Seite zur Veranstaltung hochgeladen. Außerdem wird es in jeder Woche ein Übungsblatt geben, anhand dessen die Anwendung der jeweils erlernten theoretischen Inhalte in Form der Bearbeitung und Lösung von konkreten Aufgaben eingeübt werden kann.
Parallel zur Vorlesung wird ein Begleittutorien angeboten, in dem vor allem die jeweiligen Übungsaufgaben besprochen werden, aber auch Fragen zum Vorlesungsstoff gestellt werden können. Die Teilnahme am Begleittutorien ist nicht verpflichtend, aber überaus empfehlenswert (insbesondere im Hinblick auf die Klausurvorbereitung).
Freitag
Zeit: 10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: wird noch bekannt gegeben
- DozentIn: Helge Rückert
Es ist nicht zuletzt die Fähigkeit, klar und präzise zu argumentieren, die einen guten Philosophen auszeichnet. Während das gesamte Philosophiestudium dazu dienen soll, die philosophische Kunst des Argumentierens zu erlernen, setzt sich diese Veranstaltung zum Ziel, ein erstes Verständnis ihrer theoretischen Grundlagen zu vermitteln. In diesem Sinne befassen wir uns zunächst mit Fragen der folgenden Art: Was ist ein Argument? Wann ist ein Argument gültig? Welche grundlegenden Typen von Argumenten gibt es?
Eine wichtige Voraussetzung für ein angemessenes Verständnis von Argumenten bildet die Einsicht, dass deren Gültigkeit insbesondere davon abhängt, welche logische Form ihre Prämissen und Konklusionen aufweisen, und dass diese logische Form in erheblicher Weise von der grammatischen Oberflächenform abweichen kann. Diese Erkenntnis findet sich bereits bei Aristoteles und spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung der modernen Logik seit Frege. Ein zweites wichtiges Anliegen der Veranstaltung besteht deshalb darin, den Begriff der logischen Form und andere, damit zusammenhängende Begriffe zu klären.
Ein probates Mittel, um die logische Form von Sätzen zu repräsentieren, besteht darin, diese Sätze in eine formale Sprache zu übersetzen. Auf diese Weise lassen sich die Ressourcen formaler Systeme nutzen, um wichtige Teilklassen korrekter Argumente zu systematisieren und zu kodifizieren. Ein drittes Anliegen der Veranstaltung besteht darin, ein erstes Verständnis der Beziehung zwischen natürlicher und formaler Sprache zu erarbeiten und damit zugleich einen ersten Einblick in die Beschaffenheit und (philosophische) Nützlichkeit formaler Systeme zu geben. Dabei befassen wir uns auf der formalen Seite in erster Linie mit den Systemen der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik, wagen aber auch einen Blick in das reiche Feld der philosophischen Logiken (modale, temporale, deontische Logik).
Auch wenn es nicht die Aufgabe dieser Einführungsveranstaltung sein kann, formale Systeme detailliert zu analysieren, soll zumindest exemplarisch anhand der klassischen Aussagenlogik vorgeführt werden, welche metatheoretischen Fragen sich im Zusammenhang einer solchen Analyse stellen (lassen). Insbesondere soll gezeigt werden, wie die drei Komponenten eines formalen Systems (Sprache, Semantik, Kalkül) zusammenhängen.
Da Argumente (normalerweise) in sprachlicher Form präsentiert werden, bildet die Kenntnis grundlegender Eigenschaften der Sprache eine unumgängliche Voraussetzung für die Beschäftigung mit den oben genannten Themen. Dies betrifft die Grundlagen vor allem der Semantik (= Theorie der Bedeutung) und in eingeschränktem Maße der Syntax und der Pragmatik. Diese Kenntnis zu vermitteln ist ein weiteres Anliegen der Veranstaltung. Obwohl dabei der Fokus auf solche Aspekte gelegt werden soll, die für die Zwecke der logischen Analyse von Sätzen und Argumenten zentral sind, wird der erste Teil der Veranstaltung eine allgemeine Einführung in die Sprachphilosophie bieten, in der u.a. Fragen der folgenden Art diskutiert werden: Was ist Sprache? Worin unterscheidet sie sich von anderen Zeichensystemen? Was ist Bedeutung? Wie beziehen wir uns sprachlich auf die Welt? Wie hängen Bedeutung und Gebrauch zusammen?
Dienstag
Zeit: 16.00 -18.00 Uhr
Ort: wird noch bekannt gegeben
Mittwoch
Zeit: 14.00 -16.00 Uhr
Ort: wird noch bekannt gegeben
- DozentIn: Alexandra Feichtner
- DozentIn: Erik Ossenkopp
- DozentIn: Holger Sturm
„Du solltest ihr helfen.”
„Es ist richtig, die Wahrheit zu sagen.”
„Das war gemein von ihr.”
Dies sind drei moralische Sätze. Doch was bedeuten sie? Sind sie Sätze, mit denen wir behaupten, dass dies oder jenes der Fall ist? Oder bringen wir mit ihnen nur Pro- oder Kontra-Einstellungen zum Ausdruck und versuchen, ähnlich Einstellungen auch bei anderen zu evozieren?
Das ist die eine Klasse von Fragen, mit denen wir uns beschäftigen: die Klasse der so genannten metaethischen Fragen. Die andere Klasse ist die der so genannten material-ethischen Fragen.
Material-ethische Fragen richte sich auf das, was wir tun sollten – auf die mehr oder weniger allgemeinen Prinzipien, an denen wir unser Handeln ausrichten sollten, wenn wir sollen, dass es moralisch gut ist. Sollten wir es z.B. an Prinzipien ausrichten, von denen wir wollen können, dass sie allgemeines Gesetz werden? Oder sollten wir vielleicht stets danach streben, den Nutzen zu maximieren?
Sie lernen in der Vorlesung verschiedene Antworten auf die meta- und die material-ethischen Fragen kennen und auch deren jeweilige Stärken und Schwächen. Außerdem beschäftigen wir uns mit einer Frage aus der politischen Philosophie.
Bitte beachten Sie: Alle Änderungen und alle zusätzlichen Informationen werden über Moodle und oft auch nur über Moodle bekannt gegeben. Was Sie andernorts über die Vorlesung lesen, könnte also nicht mehr aktuell sein.
Donnerstag
Zeit: 16.00 - 18.00Uhr
Ort: wird noch bekannt gegeben
- DozentIn: Jana Engel
- DozentIn: Ursula Wessels