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Herodot von Halikarnassos gehörte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts neben dem Alten Testament zu den wichtigsten und oft einzigen Quellen zum Alten Orient. Erst durch die Entzifferung der Keilschriften öffnete sich ein anderer Blick auf den Vorderen Orient. Die Forschungen der Altorientalisten, Vorderasiatischen Archäologen einerseits und die Anstrengungen der Altphilologen und Althistoriker anderseits konnten nun ein facettenreiches Bild der historischen Entwicklungen, des Gegen- aber auch Miteinanders Griechenlands und der im Osten benachbarten Kulturen entwerfen.

Die Übung will die Angaben Herodots mit den altorientalischen Überlieferungen in Beziehung setzen. Hierbei spielen nicht nur die schriftlichen Quellen eine Rolle, sondern auch die archäologischen Erkenntnisse von der Scherbe bis zum Stadtplan. Herodot und seine Kenntnisse des Alten Orients entwickelten sich zu einem Forschungsstreit, da die Angaben Herodots, des Alten Testaments, der Keilschrifttexte und der Ausgrabungen nicht in Übereinstimmung gebracht werden konnten. So wurde Herodot für die einen zum Stubengelehrten, der keinen der Schauplätze je selbst in Augenschein nahm, für die anderen zu einem Vorreiter des kritischen Umgangs mit Quellen, der der eigenen Anschauung den Vorrang vor Hörensagen gab.

 

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