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Der Kurs findet digital über MS Teams statt. Das Onlineformat wird durch zwei Präsenztermine ergänzt, und zwar am 20. November und 15. Januar, jeweils von 16 bis 18 Uhr, in Gebäude E1.2, Raum -0.13.1 Die Anmeldung erfolgt über LSF. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.

„Il était une fois une petite fille de Village [...] sa mère-grand [...] lui fit faire un petit chaperon rouge, qui lui seyait si bien, que partout on l’appelait le Petit chaperon rouge” (Charles Perrault, Le Petit chaperon rouge).

Rotkäppchen, Dornröschen und Aschenputtel – vor allem durch Charles Perraults Contes (1695) sind die klassischen Figuren des Märchens auch in Frankreich ein elementarer Bestandteil des literarischen Diskurses und haben ausgehend von Perraults Märchensammlung Eingang in zahlreiche weitere Texte, gleichzeitig aber auch in Bildende Kunst und Film gefunden. 
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Perraults Contes werden wir in einem ersten Teil des Seminars Einsicht in das Märchen als literarische Gattung gewinnen. Die Texte, die sich zugleich an ein kindliches und auf einer zweiten, oft ironischen Ebene an ein erwachsenes Publikum richten, sollen dabei auch im Spannungfeld von écriture und oralité untersucht werden. Auch das merveilleux als zentrales Element von Perraults Märchen werden wir dabei in den Blick nehmen. 
Als Gattung der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts soll darüber hinaus das Märchen am Beispiel von Perraults Zeitgenössin Madame d'Aulnoy Gegenstand des Seminars sein. Ihre Contes sind situiert in der weiblichen preziösen Salonkultur. 
Ausgehend vom 17. Jahrhundert in Frankreich werden wie die Märchen in einen deutsch-französischen Vergleich einbetten und die französischen Texte mit den Märchen der Gebrüder Grimm in Beziehung setzen. Inwiefern Perraults bis in die Gegenwart der französischen Literatur wirken, werden wir anhand des Romans La belle au bois (Philippe Beaussant, 1989), einer Bearbeitung des Dornröschenstoffes, analysieren. Außerdem beschäftigt sich das Seminar mit der Transposition von Märchen ins Medium des Films, wie sie z.B. in La belle et la bête (Jean Cocteau, 1946) und Hable con ella (Pedro Almodóvar, 2002) vollzogen wird. 

Selbsteinschreibung (TeilnehmerIn)
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