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Das Seminar begibt sich auf ‚blutige Spurensuche‘ und nimmt die Literatur- als Verbrechensgeschichte in den Blick: Untersucht wird die Gattung deutschsprachiger Kriminalprosa, die sich seit dem auslaufenden 18. Jahrhundert ungebrochener Beliebtheit  erfreut und mit ihren Texten die vermeintliche Grenze zwischen ernsthafter und Unterhaltungsliteratur mitunter paradigmatisch ausleuchtet. Das Seminar analysiert sowohl kanonische Vertreter der Gattung (Schiller, Hoffmann, Fontane, Glauser, Dürrenmatt) wie auch jüngere Texte, welche die Tradition des Kriminal- wie Detektivromans in ihrer Gültigkeit  selbstreflexiv befragen (Haas, Klein, Glavinic). Mit Andrea Maria Schenkels Tannöd (2006) gerät ein literarischer Sensationserfolg in den Blick, der zum einen die Qualitäten des Genres als Massen- und Unterhaltungsphänomen sichtbar macht, zum anderen aber seine erzählerischen Konventionen vollkommen neu definiert. Über die literarischen Texte hinaus sollen schließlich auch poetologische Positionen sowie filmische Adaptionen berücksichtigt werden.

Gelesen werden:

Friedrich Schiller, Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1786); E.T.A. Hoffmann, Das Fräulein von Scuderi (1819); Theodor Fontane, Unterm Birnbaum (1885) [werden als Textdatei zur Verfügung gestellt]

Friedrich Glauser, Wachtmeister Studer (1936); Friedrich Dürrenmatt, Das Versprechen. Requiem auf einen Kriminalroman (1958); Wolf Haas, Komm süßer Tod (1998); Georg Klein, Barbar Rosa. Eine Detektivgeschichte (2001); Thomas Glavinic, Der Kameramörder (2002); Andrea Maria Schenkel, Tannöd (2006) [Diese Titel müssen angeschafft werden, sind aber preisgünstig über Moderne Antiquariate zu beziehen]

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