Während erzählende Quellen sich bei Mediävisten wie auch Studenten ungebrochen großer Beliebtheit erfreuen, werden Urkunden seltener in den Fokus wissenschaftlichen Arbeitens gestellt. Dabei liefern die darin aufgezeichneten Rechtsgeschäfte oft erst kritische Informationen zur mittelalterlichen Gesellschaft und Wirtschaft, die Historiographen gerne verschweigen. Und selbst die in Chroniken vielbeachteten politischen Ereignisse gewinnen erst durch einen Blick in die korrespondierenden Urkunden an Details und Schärfe.

Im Rahmen dieser Übung soll den Teilnehmern daher die methodischen Kenntnisse vermittelt werden, die zur Erschließung von Urkunden unabdingbar sind. Als praktische Beispiele sollen dabei prominente Erzeugnisse der Diplomatik dienen, um die Relevanz dieser Quellengattung für die Geschichtswissenschaften deutlich zu machen.