Kursthemen

  • Das Verhältnis zwischen Ost und West war immer schon ein schwieriges Miteinander, Gegeneinander und Aneinandervorbei. Im Mittelalter standen sich in Ost und West die griechische und die lateinische Christenheit gegenüber, die wir heute in der katholischen und der orthodoxen Kirche repräsentiert sehen.

    Dass sich dabei um verschiedene Kirchen handelt, obwohl doch vor der Jahrtausendwende Konzilien mit Teilnehmern aus Ost und West selbstverständlich waren, ist eine Entwicklung in mehreren Etappen. Zum Bruch kam es erst, als sich der Bischof von Rom zum Haupt der Kirche machte - der griechische Osten ging diese Entwicklung nicht mit.

    In vier Kurseinheiten werden einige Stationen der Entfremdung beleuchtet.

    Im 9. Jahrhundert nahmen die Bischöfe von Rom ein Schisma auf dem Patriarchenstuhl von Konstantinopel zum Anlass, die Grenzen ihrer Autorität auszutesten. Zugleich entspann sich ein Wettrennen um die Slawenmission. Insbesondere um die Bulgaren waren Rom und Konstantinopel sehr bemüht. Wem sollte die bulgarische Kirche unterstehen? Rom oder Konstantinopel?

    1054 kam es zum sogenannten Morgenländischen Schisma, doch war die gegenseitige Bannung von Papst und Patriarch nur eine Episode in einer langen Geschichte der Entfremdung. Es geschah just in dem Moment, als in Rom Reformpäpste die Kirche aus einer Epoche des Verfalls und des Ansehensverlustes herausführten und das Papsttum als Spitze der kirchlichen Hierarchie etablierten. Am Bosporus traf dann ein päpstlicher Legat, der vor Selbst- und Sendungsbewusstsein platzte, auf einen korrupten Patriarchen.

    Die Kreuzzüge veränderten das Verhältnis zwischen griechischem Osten und lateinischem Westen nachhaltig. Ausgerechnet ein Hilferuf aus Konstantinopel gab die Initialzündung für den ersten Kreuzzug. Fortan sahen die Griechen mit gemischten Gefühlen auf die Gotteskrieger aus dem Abendland. Waren es Helfer oder Feinde? Als der 4. Kreuzzug sich gegen Konstantinopel selbst richtete, schien die Frage beantwortet.

    Dennoch richteten die Kaiser von Byzanz immer wieder Hilferufe nach Westen - sie hatten keine andere Wahl. Von dem Schlag, den ihnen die Kreuzzüge zugefügt hatten, hatten sie sich nie wieder erholt. Die Osmanen rückten vor, Konstantinopel stand kurz vor der Eroberung. Doch im Westen war das Interesse am Osten erlahmt. Die Zeit von Byzanz ging dem Ende entgegen.

    Zu jedem Termin wird das Thema in einem Videopodcast präsentiert. Für Interessierte steht zusätzlich noch eine Leseempfehlung bereit.

  • Konkurrenz zwischen West und Ost im Frühmittelalter

  • 1054: Ein Schritt zur Spaltung

  • Die Kreuzzüge und Byzanz

  • 1453: Das Ende Ostroms