Die Veranstaltung bietet einen Überblick über grundlegende Forschungsansätze und Methoden der Mediengeschichte und Medienwissenschaften. Zu den Themen zählen u.a. Medienbegriffe, die Medieninhaltsanalyse, Film- und Fernsehanalyse, Oral History, die Nachrichtenwerttheorie, sowie akteurszentrierte Ansätze (z.B. Generationen, Netzwerke). Von allen Übungsteilnehmer*innen werden regelmäßige und gründliche Textlektüre, aktive mündliche Beteiligung, sowie das Anfertigen von kleineren schriftlichen Hausaufgaben und ein Kurzreferat erwartet.

Lektüreempfehlung zur Einführung:

Frank Bösch/Annette Vowinckel, Mediengeschichte, in: Frank Bösch/Jürgen Danyel, Hg., Zeitgeschichte. Konzepte und Methoden, Göttingen 2012, S. 370-390

Werner Früh, Inhaltsanalyse. Theorie und Praxis, 7. überarb. Auflage, 2011.

Die Moderne gilt in besonderem Maß als visuelles Zeitalter: Die Qualität und Quantität von Bildern änderten sich im 19. und 20. Jahrhundert ebenso wie die visuellen Praktiken. Besonders die Fotografie prägte in einem nicht gekannten Ausmaß Werbung und Propaganda, Publizistik, Wissenschaft, Medizin, Polizeiarbeit und Kriegsführung. Dazu gehören auch die laufenden Bilder des Films und Fernsehens. Dennoch wurden visuelle Zeugnisse und Praktiken in der Zeitgeschichte lange nur am Rande berücksichtigt, erst seit dem „iconic turn” bzw. „visual turn” wird ihnen verstärkt systematisch Aufmerksamkeit gewidmet.

In der Übung wollen wir uns mit verschiedenen theoretischen Ansätzen und Methoden zur Analyse der Visualität von Geschichte wie der Historizität des Visuellen befassen: historische Bilder als Quellen (heutiger) Forschung/Geschichtswissenschaft auf der einen Seite, Sehen und Visualisierung als historische Praxis auf der anderen.

Wir wollen aufbauend auf den Erkenntnissen der epochenübergreifenden Übung „Katastrophen- und Sicherheitsgeschichte“ das Thema Natur-/Umweltkatastrophen vertiefen und auf aktuelle Beispiele anwenden. Gemeinsam mit Forst- und Umweltwissenschaftler*innen der Universität Freiburg werden wir in den Schwarzwald fahren und uns dort zum einem in Form eines interdisziplinären Seminars mit den aktuellen Debatten um Waldsterben 2.0 und Klimawandel auseinandersetzen sowie mit Experten vor Ort konkrete Phänomene und Maßnahmen besichtigen. Die Übung richtet sich vorrangig an fortgeschrittene BA- und MA-Studierende