
Zeit: Donnerstags, 14 - 16 Uhr
Ort: Gebäude B3.2 - Hörsaal 0.03
Inhalt. Was können wir wissen? Können wir überhaupt etwas wissen? Und was ist eigentlich Wissen? Dies sind einige der Grundfragen der Erkenntnistheorie, die in dieser Vorlesung behandelt werden.
Die Veranstaltung wird durch ein Tutorium begleitet. Näheres dazu in der ersten Sitzung. Das Tutorium findet immer am Montag, 12-14 im Raum A2 2, 1.27 statt und ist für alle teilnehmenden Studierenden offen. Das Tutorium beginnt in der 2. Semesterwoche und wird von Jana Engel geleitet.
Die Veranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen. Details dazu werden im Verlauf der Veranstaltung bekanntgegeben.
Es handelt sich bei dieser Vorlesung um eine vertiefende Vorlesung, die für das 3. Semester konzipiert ist. Im Regelfall haben Sie bereits die Einführung in die Logik sowie die Einführung in die Theoretische Philosophie erfolgreich besucht (eine formale Voraussetzung ist dies aber nicht). Erwartet wird die regelmäßige Teilnahme, die Vor- und Nacharbeit der Kursmaterialien sowie die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte.
- DozentIn: Moritz Schulz
Es ist nicht zuletzt die Fähigkeit, klar und präzise zu argumentieren, die einen guten Philosophen auszeichnet. Während das gesamte Philosophiestudium dazu dienen soll, die philosophische Kunst des Argumentierens zu erlernen, setzt sich diese Veranstaltung zum Ziel, ein erstes Verständnis ihrer theoretischen Grundlagen zu vermitteln. In diesem Sinne befassen wir uns zunächst mit Fragen der folgenden Art: Was ist ein Argument? Wann ist ein Argument gültig? Welche grundlegenden Typen von Argumenten gibt es?
Eine wichtige Voraussetzung für ein angemessenes Verständnis von Argumenten bildet die Einsicht, dass deren Gültigkeit insbesondere davon abhängt, welche logische Form ihre Prämissen und Konklusionen aufweisen, und dass diese logische Form in erheblicher Weise von der grammatischen Oberflächenform abweichen kann. Diese Erkenntnis findet sich bereits bei Aristoteles und spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung der modernen Logik seit Frege. Ein zweites wichtiges Anliegen der Veranstaltung besteht deshalb darin, den Begriff der logischen Form und andere, damit zusammenhängende Begriffe zu klären.
Ein probates Mittel, um die logische Form von Sätzen zu repräsentieren, besteht darin, diese Sätze in eine formale Sprache zu übersetzen. Auf diese Weise lassen sich die Ressourcen formaler Systeme nutzen, um wichtige Teilklassen korrekter Argumente zu systematisieren und zu kodifizieren. Ein drittes Anliegen der Veranstaltung besteht darin, ein erstes Verständnis der Beziehung zwischen natürlicher und formaler Sprache zu erarbeiten und damit zugleich einen ersten Einblick in die Beschaffenheit und (philosophische) Nützlichkeit formaler Systeme zu geben. Dabei befassen wir uns auf der formalen Seite in erster Linie mit den Systemen der klassischen Aussagen- und Prädikatenlogik, wagen aber auch einen Blick in das reiche Feld der philosophischen Logiken (modale, temporale, deontische Logik).
Auch wenn es nicht die Aufgabe dieser Einführungsveranstaltung sein kann, formale Systeme detailliert zu analysieren, soll zumindest exemplarisch anhand der klassischen Aussagenlogik vorgeführt werden, welche metatheoretischen Fragen sich im Zusammenhang einer solchen Analyse stellen (lassen). Insbesondere soll gezeigt werden, wie die drei Komponenten eines formalen Systems (Sprache, Semantik, Kalkül) zusammenhängen.
Da Argumente (normalerweise) in sprachlicher Form präsentiert werden, bildet die Kenntnis grundlegender Eigenschaften der Sprache eine unumgängliche Voraussetzung für die Beschäftigung mit den oben genannten Themen. Dies betrifft die Grundlagen vor allem der Semantik (= Theorie der Bedeutung) und in eingeschränktem Maße der Syntax und der Pragmatik. Diese Kenntnis zu vermitteln ist ein weiteres Anliegen der Veranstaltung. Obwohl dabei der Fokus auf solche Aspekte gelegt werden soll, die für die Zwecke der logischen Analyse von Sätzen und Argumenten zentral sind, wird der erste Teil der Veranstaltung eine allgemeine Einführung in die Sprachphilosophie bieten, in der u.a. Fragen der folgenden Art diskutiert werden: Was ist Sprache? Worin unterscheidet sie sich von anderen Zeichensystemen? Was ist Bedeutung? Wie beziehen wir uns sprachlich auf die Welt? Wie hängen Bedeutung und Gebrauch zusammen?
Dienstags + Mittwochs
Zeit: 14 - 16 Uhr
Ort: Gebäude B2.1 - Hörsaal 0.02
- DozentIn: Lars Forster
- DozentIn: Holger Sturm
- DozentIn: Noah Wagner
|
"Du solltest ihr helfen.” „Es ist richtig, die Wahrheit zu sagen.” "Das war gemein von ihm.” Dies sind drei moralische Sätze. Doch was bedeuten sie? Sind es Sätze, mit denen wir behaupten, dass dies oder jenes der Fall ist? Oder bringen wir mit ihnen vielmehr eine Pro- oder Kontra-Einstellung zum Ausdruck und versuchen, ähnliche Einstellungen auch in anderen zu wecken? Das ist eine Klasse von Fragen, mit denen wir uns beschäftigen: die Klasse der so genannten metaethischen Fragen. Die andere Klasse ist die der so genannten material-ethischen. Material-ethische Fragen richten sich auf das, was wir tun sollten – auf die mehr oder weniger allgemeinen Prinzipien, an denen wir unser Handeln orientieren sollten, wenn wir wollen, dass es moralisch ist. Sollten wir es z.B. an Prinzipien ausrichten, von denen wir wollen können, dass sie allgemeines Gesetz werden? Oder sollten wir vielleicht stets danach streben, den Nutzen zu maximieren? Wir lernen in der Vorlesung verschiedene Antworten und die meta- und die material-ethischen Fragen kennen und auch deren jeweilige Stärken und Schwächen. Außerdem beschäftigen wir uns mit einer Frage aus dem Anwendungsbereich der Ethik; diese Frage steht aber noch nicht fest. Zur Einstimmung auf die Vorlesung oder auch als Begleitlektüre empfehle ich: Franz von Kutschera: Grundlagen der Ethik, 2. Aufl., Berlin 1999. |
- DozentIn: Anthony Nork
- DozentIn: Ursula Wessels
