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In dem gleichnamigen Buch aus dem Jahre 2006 setzt sich der amerikanische Philosoph Paul Boghossian kritisch mit einer Reihe von Thesen auseinander, die in Vergangenheit und Gegenwart von Anhängern relativistischer und konstruktivistischer Positionen innerhalb und außerhalb der Philosophie immer wieder vertreten und mit diversen Argumenten verteidigt worden sind. Manche dieser Thesen sind globaler Natur, andere betreffen lediglich einen bestimmten Bereich der Wirklichkeit bzw. unseres Wissens von ihr. Hier ein paar Beispiele:

  1. Es gibt keine absoluten Tatsachen; alle (aber auch alle) Tatsachen sind sozial konstruiert.
  2. Es gibt keine absoluten moralischen Tatsachen, auf die sich objektive moralische Urteile beziehen könnten.
  3. Wissen und Erkenntnis sind sozial konstruiert.
  4. Es gibt viele grundverschiedene Weisen, die Welt zu verstehen, die von gleichem Wert sind und unter denen die Wissenschaft nur eine ist.
  5. Es gibt keine absoluten Tatsachen darüber, welche Information zu einer bestimmten Meinung berechtigt.

Boghossian hält die Auseinandersetzung mit Thesen dieser Art nicht nur aus innerphilosophschen Gründen für bedeutsam, sondern vor allem auch, weil es in den Geistes- und Sozialwissenschaften mittlerweile zum guten Ton zu gehören scheint, sie zu akzeptieren, und ihnen außerhalb des akademischen Bereichs eine wichtige Rolle im politischen und kulturellen Diskurs zukommt.

Ziel des Seminars soll es zunächst sein, Boghossians Buch zu diskutieren und seine Argumente auf ihre Stichhaltigkeit hin zu untersuchen. Um eine faire Bewertung der von Boghossian kritisierten Positionen zu ermöglichen, werden wir darüber hinaus Ausschnitte aus den ihm kritisierten Texten heranziehen. Unser besonderes Augenmerk werden wir dabei auf Arbeiten von Richard Rorty legen, der in Boghossians Buch immer wieder als Repräsentant der Gegenposition fungiert.

Zeit: Donnerstag 12-14 Uhr
Ort: Gebäude A2.3 - Raum 0.09
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