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Ausgangspunkt der Christianisierung des Römischen Reiches war Jerusalem. Die Jünger hatten sich nach der Kreuzigung Jesu Christi zunächst nach Galilaea begeben, waren aber bald nach Jerusalem zurückgekehrt, wo die Gemeinde der Nazarener schon bald etwa 8000 Mitglieder zählte. Zwischen ca. 40 und 60 n. Chr. führten Petrus und Paulus mehrere Missionsreisen durch, die sie u.a. nach Rom, Kleinasien, Griechenland und Makedonien führten. Im 1. Jh. n. Chr. setzte sich der christliche Glaube vor allem in Palästina, Syrien, Kleinasien mit Schwerpunkten in den Provinzen Lykaonien, Pisidien, Phrygien und Asia, in einigen Regionen Makedoniens und Griechenlands, in Rom selbst und der italischen Hafenstadt Puteoli (dem heutigen Pozzuoli) durch. Im 2. Jh. n. Chr. erreichte das Christentum die Randgebiete des Vorderen Orients und Kleinasiens, den Balkanraum, Gallien, Hispanien und Nordafrika (Carthago). Kleinasien, wo sich die meisten der frühen Gemeinden gebildet hatten, wurde das erste Gebiet, in welchem sich das Christentum zur vorherrschenden Religion entwickelte. Zentral für die Ausbreitung des christlichen Glaubens war die Interaktion der Christen mit den römischen Kaisern, die immer wieder Konfliktpotential bot.

Der Brückenkurs widmet sich diesen Auseinandersetzungen, von der ersten Christenverfolgung unter Nero über die Edikte Valerians 257 n. Chr. bis hin zum Toleranzedikt des Galerius im Jahre 311 n. Chr., das die Verfolgungen beendete und die Christen wieder in ihre Rechte einsetzte. In den darauffolgenden Jahrzehnten breitete sich das Christentum ausgehend von der Hinwendung Konstantins des Großen zum Christengott immer weiter aus, bis es unter Kaiser Theodosius schließlich zur Staatsreligion wurde. Während dieses langen Prozesses veränderte sich das Imperium Romanum grundlegend nicht nur in religiöser, sondern ebenso in sozialer und kultureller Hinsicht. Dieser Transformationsprozess, der mit der Ausbreitung des Christentums in engem Zusammenhang steht, wird im Brückenkurs behandelt werden.

Einführende Literatur:

Peter Brown, Die Entstehung des christlichen Europa, München 1996; Hans Conzelmann, Geschichte des Urchristentums, Göttingen 1989 (6. Auflage); Alexander Demandt, Geschichte der Spätantike. Das Römische Reich von Diocletian bis Justinian, München 2007 (2. Auflage); Klaus Martin Girardet, Die konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2007 (2. Auflage); Andreas Goltz / Heinrich Schlange-Schöningen (Hrsg.), Konstantin der Große Das Bild des Kaisers im Wandel der Zeiten, Köln 2008; Peter Guyot / Richard Klein (Hrsg.), Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen, 2 Bde., Darmstadt 1997; Christoph Markschies, Zwischen den Welten wandern. Strukturen des antiken Christentums, Frankfurt/Main 2001 (2. Auflage); Joachim Molthagen, Der römische Staat und die Christen im zweiten und dritten Jahrhundert, Göttingen 1975 (2. Auflage); Jacques Moreau, Die Christenverfolgung im Römischen Reich, Berlin 1971 (2. Auflage); Karen Piepenbrink, Christliche Identität und Assimilation in der Spätantike. Probleme des Christseins in der Reflexion der Zeitgenossen, Frankfurt/Main 2005; Karen Piepenbrink, Antike und Christentum, Darmstadt 2010 (2. Auflage), Heinrich Schlange-Schöningen (Hrsg.), Konstantin der Große, Darmstadt 2007.

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