Neben der Antike stellt die Neuzeit wohl diejenige Epoche der westlichen Philosophiegeschichte dar, die den stärksten Einfluss auf aktuelle philosophische Fragen und Debatten hat. Ein Überblick zentraler in dieser Epoche behandelter Themen ist daher zwar auch, aber sicherlich nicht nur, von historischem Interesse. Zahlreiche aktuelle Problemkomplexe in Metaphysik, Erkenntnistheorie und praktischer Philosophie lassen sich noch immer fruchtbar anhand klassischer Positionen von Descartes, Locke, Leibniz, Hume und Kant erschließen.
Die Neuzeit war eine wilde Zeit für die Philosophie. Zwischen ca.~1600 und ca.~1900 wird die sie mit einer Reihe bahnbrechender Resultate der sich immer weiter ausdifferenzierenden Naturwissenschaften konfrontiert (man denke an die Physik Newtons und die Evolutionstheorie Darwins aber auch an Fortschritte im Bereich der Mathematik). Im Zuge dessen werden zahlreiche Fragen zu Natur und Quellen menschlicher Erkenntnis, zum Verhältnis philosophischen und wissenschaftlichen Wissens und zum Verhältnis von Religion und Moral diskutiert.
In der Vorlesung werden wir eine Reihe von zentralen Problemen und Argumenten kennenlernen, die sich in Werken der einflussreichsten Autoren der Neuzeit finden. Dabei wird der Schwerpunkt auf Fragen aus Erkenntnistheorie, Metaphysik und Wissenschaftstheorie liegen. Wir werden jedoch, im Zusammenhang mit religionsphilosophischen Fragen in den Bereich der Ethik vordringen.
Zeit: Dienstag 16-18Uhr
Ort: Gebäude E2 5 - Hörsaal II
- DozentIn: Stefan Peter Roski