Angesichts der aktuellen COVID-19-Pandemie wird einmal mehr deutlich, wie sehr gesellschaftliche Krisen das Entstehen und die Verbreitung von Verschwörungstheorien fördern. Ein Wikipedia-Artikel, der Fake News, Verschwörungstheorien und Fehlinformationen zu COVID-19 auflistet, umfasst mittlerweile mehrere hundert Einzelartikel und zeigt, dass wir es mit einer regelrechten "Infodemie" zu tun haben, die die Pandemie begleitet. Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung steht eine historische Einordnung dieses aktuellen Phänomens. Zunächst wird theoriegeleitet definiert, was unter dem bedeutungsschweren Begriff „Verschwörungstheorie“ überhaupt zu verstehen ist, wodurch diese Theorien gekennzeichnet sind und was sie von anderen Theorien unterscheidet. Darauf aufbauend analysieren wir gemeinsam historische Beispiele und gehen der Frage nach, ob es sich beim Glauben an Verschwörungstheorien um ein überzeitliches Phänomen handelt, das in unterschiedlichen Epochen und Gesellschaftsformen beobachtbar ist. Themengebiete für mögliche Abschlussarbeiten stellen dabei sowohl theoretische Überlegungen zu Verschwörungstheorien, Fake News oder Faktizität sowie Arbeiten zu historischen Beispielen an Verschwörungstheorien dar.
- DozentIn: Peter Albrecht Burgard
- DozentIn: Martin Tschiggerl