Zeitlich fokussiert das Seminar zum einen konkret die Jahre 1945–1949/55. Ferner wird zu klären sein, welche langfristigen Auswirkungen die amerikanische Besatzung auf Politik, Wirtschaft und Kultur Westdeutschlands hatte.
Zunächst gilt es, das Zusammentreffen und -leben der US-Amerikaner mit den Deutschen zu untersuchen: Empfand die deutsche Bevölkerung den Einmarsch des US-Militärs als Eroberung oder als Befreiung? Wie erlebten die US-Soldaten das Leben in der Fremde? Auch sind die Maßnahmen und Ziele der amerikanischen Besatzung zu analysieren: Welche Auswirkungen hatte beispielsweise der sogenannte Marshallplan auf die westdeutsche Wirtschaft? Wie und warum sollten die Deutschen „umerzogen“ werden? Zentral ist ebenso die Frage, auf welche Weise die amerikanische Besatzungspolitik kulturpolitisch und medial flankiert wurde. Außerdem gilt es zu erörtern, ob all dies eine ‚Amerikanisierung‘ Westdeutschlands zur Folge hatte.
Literatur:
Arnd Bauerkämper; Konrad Jarausch; Marcus Payk (Hg.), Demokratiewunder. Transatlantische Mittler und die kulturelle Öffnung Westdeutschlands 1945–1970, Göttingen 2005. Wolfgang Benz (Hg.), Deutschland unter alliierter Besatzung 1945–1949/55. Ein Handbuch, Berlin 1999. Katharina Gerund, Heike Paul (Hg.), Die amerikanische Reeducation-Politik nach 1945. Interdisziplinäre Perspektiven auf „America’s Germany“, Bielefeld 2015. Klaus-Dietmar Henke, Die amerikanische Besetzung Deutschlands (=Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte; Bd. 27), München² 1996. Maria Höhn, Amis, Cadillacs und „Negerliebchen“. GIs im Nachkriegsdeutschland (=Neue Beiträge zur Geistesgeschichte; Bd. 9), Berlin 2008. Junker, Detlef (Hg.), Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges 1945–1990. Ein Handbuch; 2 Bände, Stuttgart² 2001. Volker Koop, Besetzt. Amerikanische Besatzungspolitik in Deutschland, Berlin 2006.
- DozentIn: Melanie Bardian