Content: These lectures are an introduction to that part of philosophy, called “practical”, which is concerned with actions and things in their neighbourhood (e.g., desires, decisions, intentions, policies). Practical philosophy asks how to describe and explain these items, but also how to assess them – most notably, how to assess them as rational or irrational or as morally good or bad.
Exercise scheme: Most of the tutoring for these lectures happens electronically, in the form of weekly voluntary exercises. You hand in answers per e-mail a few days after each lecture and will receive, also per e-mail, a response by a tutor. Participation in this scheme is strongly recommended, not least because the questions in the final exam will be of a similar character (and so is a large portion of philosophy in general).
Additional tutoring, Thursday after 17:45: The electronic tutoring will be supplemented by the following opportunities. (i) On almost all Thursdays, both the tutor and the professor will be available to answer questions right after the lecture, for a serious stretch of time if required. (ii) For some Thursdays, we may schedule a full-fledged 90-minute tutorial session right after the lecture; we need to remain flexible about those sessions, scheduling them when we feel they are needed, but any session will take place right after the lecture and will be announced at least five days in advance.
Exam: There is only one kind of exam associated with these lectures, a written final exam. You can answer the questions in the final exam in German if you like. It will not influence your grade whether you answer in English or in German. The exam will take place on the last Thurday on the lecture period: Thu 18 July, 2019. (There will be a second opportunity in October 2019.)
Zeit: Donnerstag 16-18 Uhr
Ort: Geb. E2 5 - Hörsaal II (0.02)
In der griechischen Antike hatte Aristoteles im Wesentlichen der Ontologie die Rolle einer Fundamentalphilosophie oder „ersten” Wissenschaft zugesprochen; auch das prominenteste Lehrstück Platons, die 'Ideen'-Metaphysik, ist vor allem eine ontologische Konzeption. Im lateinischen Mittelalter ist es dann im Großen und Ganzen bei diesem Vorrang der Ontologie geblieben.
In der Neuzeit beginnen jedoch, teils in bewusster Absetzung gegen die mittelalterliche Tradition, die Akzente verschoben zu werden. Nehmen Sie etwa Descartes. Auch er spricht, im Titel seiner Meditationen von 1641/42, von einer „ersten” Philosophie. Doch dem in den Meditationen durchgeführten Fundierungsprojekt verleiht er einen klar erkenntnistheoretischen und in der Darstellungsart entschieden subjektbezogenen Charakter. Die Analyse von Erkenntnisprozessen und die Frage, wie sich in solchen Prozessen eventuell von der Subjekt- und von der Objektseite herkommende Beiträge auseinandersortieren lassen, bleibt dann eine zentrale Thematik für führende Vertreter der neuzeitlichen europäischen Philosophie – bis es schließlich mit der verstärkten Thematisierung von Sprache als dem Medium und vielleicht auch dem Impulsgeber des Gedankenausdrucks zu einer abermaligen Akzentverschiebung ('linguistic turn') kommt.
In der Vorlesung sollen diese Entwicklungslinien anhand ausgewählter Auszüge aus maßgeblichen philosophischen Quellen verfolgt werden. Dabei werden voraussichtlich R. Descartes, J. Locke, G. W. Leibniz, D. Hume, I. Kant und G. Frege mit Textproben zur Sprache kommen.
Zeit: Mittwoch 12-14 Uhr
Ort: Geb. E2 5 - Hörsaal II (0.02)
Das Philosophieren, wie man es heute in Europa und vielen anderen Weltgegenden kennt, nahm seinen Anfang im Mittelmeerraum; nämlich in einer Zeit, für die in einer viel späteren Phase der Erforschung der Philosophiegeschichte das Etikett „vorsokratische Periode“ üblich geworden ist. Leider hat viel von dem damals zu ‚Papier’ gebrachten Gedankengut (eigentlich: zu Papyros gebracht, da Papier, wie wir es kennen, eine spätere Erfindung ist) unsere Gegenwart nicht erreicht. Denn Papyros ist, anders als die dann im mittelalterlichen Europa zum Beschreiben verwendete Tierhaut, das Pergament, nicht sehr haltbar; und es gab in Zeiten der handschriftlichen Vervielfältigung von Texten und der Knappheit von Beschreib-Material immer eine Selektion im Hinblick darauf, was man für wichtig genug, phasenweise auch: für religionskompatibel genug hielt, um es erneut abzuschreiben und so wieder für einige Zeit verfügbar zu halten.
Es gab also jene vorsokratische Periode, die Zeit vor dem Auftreten des Sokrates in Athen. Dann kam Sokrates selbst. Seine unmittelbare Wirksamkeit endete im Jahre 399 v. Chr. mit der Hinrichtung durch Gift. Es schloss sich die sogenannte „klassische“ Periode der griechischen Philosphie und Wissenschaft an (beides war damals nicht getrennt), mit Platon und Aristoteles als zentralen Akteuren. Dann folgten die Perioden des Hellenismus und der Spätantike.
Sokrates hat nichts Schriftliches hinterlassen. Er setzte ganz auf das Philosophieren im lebendigen Gespräch. Was dann Platon dazu angeregt haben wird, viele seiner Texte in der Form von Dialogen, mit Sokrates als einem (fiktiv gezeichneten) Teilnehmer, abzufassen. Bei Platon und Aristoteles ist die Überlieferungslage ungleich besser als bei Vorsokratikern wie Heraklit, Parmenides oder den Pythagoreern. Der Quellenlage entsprechend soll in der Vorlesung die Beschäftigung mit Fragestellungen und Thesen im Vordergrund stehen, die man bei Platon und Aristoteles findet. Exkurse zu der einen oder anderen vorsokratischen Strömung sowie zu mittelalterlichen Nachwirkungen der antiken Philosophie sollen das Bild abrunden.
Literatur (zusätzlich zu Primärtexten wie vielen in Frage kommenden Dialogen Platons und einigen Schriften des Aristoteles, soweit sie wie etwa die Nikomachische Ethik für Anfängerinnen und Anfänger nicht zu schwer sind):
- Bordt, M., Platon; Freiburg 1999.
- Kirk, G. S., und Raven, J. E., The Presocratic Philosophers; Cambridge 1977.
- Rapp, Chr., Aristoteles zur Einführung; Hamburg 2001.
Zeit: Dienstag 16-18 Uhr
Ort: Geb. E2 5 - Hörsaal II (0.02)
Dies ist die Moodle-Seite des ersten, der Praktischen Philosophie gewidmeten Abschnitts der Vorlesung »Egoismus und Altruismus: Interdisziplinäre Einführung in die Kulturwissenschaften«; die Vorlesung gehört nicht zu den rein philosophischen Studiengängen, sondern zum von der Philosophie mitgetragegenen Studiengang »Historisch orientierte Kulturwissenschaften«.
Zeit: Dienstag und Freitag 12 - 14 Uhr
Ort: Geb. B3 1 Hörsaal 2