Die Philosophie der hellenistischen Zeit hat tiefgreifende Spuren hinterlassen. Als philosophiegeschichtliche Epoche folgt sie auf die Griechische Klassik, die Periode, die wir mit Namen wie 'Platon' und 'Aristoteles' in Verbindung bringen. Anders als diese beiden finden die Denker des Hellenismus jedoch nach wie vor nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit. Der Vernachlässigung wollen wir im Seminar entgegenwirken.

Philosophie zu betreiben, hieß im Hellenismus, sich als Angehöriger einer Schule zu begreifen. Zu den prominentesten und produktivsten Schulen zählen die Stoa, der Garten des Epikur und die verzweigte skeptische Tradition. Von den reichhaltigen schriftlichen Erzeugnissen dieser Strömungen ist jedoch heute kaum noch etwas erhalten. Sich mit hellenistischem Denken auseinanderzusetzen bedeutet also, auf bruchstückhafte Überlieferungen oder selten neutrale Rekonstruktionen jüngerer Quellen zurückzugreifen.

Wer sich trotz dieser Schwierigkeiten mit der Philosophie des Hellenismus befasst, lernt grundlegende philosophische Positionen kennen und entdeckt eventuell gar Vertrautes, wie etwa eine konsequent empiristische Epistemologie, eine propositionale Logik, eine streng materialistische Naturphilosophie, eine Ethik, die ganz auf das Ziel der Seelenruhe ausgerichtet ist, oder wissenschaftliche Erklärungsmodelle.

In dem Seminar werden wir uns einen Überblick über Strömungen der Hellenistischen Philosophie verschaffen und die angeführten Themen diskutieren. Als Textgrundlage dient im Wesentlichen die deutsche Übersetzung der von Anthony Long und David Sedley herausgegebenen Fragmentsammlung Die hellenistischen Philosophen. Sämtliche Literatur wird digital über Moodle zur Verfügung gestellt.

Die Sitzungen werden überwiegend von Maximilian Klein geleitet.

Dienstag:
Zeit: 10-12Uhr
Ort: Gebäude A2.2 - Semirraum 2.16