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Althochdeutsche Sätze haben ihre eigene Grammatik - aber wie einheitlich ist diese? Kann man bereits über die schreibsprachliche Einheitlichkeit "des" Althochdeutschen streiten, so zeigt sich erst recht bei der Betrachtung der Syntax karolingischer volkssprachiger Texte, wie groß die Bandbreite der syntaktischen Varianz ist. Vers- und Prosatexte scheinen teils unterschiedlichen Regeln zu folgen; ebenso weichen aus dem Lateinischen übersetzte Texte in ihrer Syntax deutlich ab von Werken, die ohne nachweisbare Vorlage entstanden sind. Die digitalen Corpora erlauben zumindest im Ansatz eine übergreifende und systematische Betrachtung einzelner Phänomene, so dass Grundzüge z.B. der Satzfelderlehre ermittelt werden können; aber das Seminar soll nicht zuletzt auch dem Ziel dienen, die Ausnahmen von den "Regeln" kennenzulernen. Erst dadurch wird das kreative Sprachpotenzial althochdeutscher Werke erkennbar.

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