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Der volle Titel der Meditationen Descartes’ von 1641/42 lautet, in deutscher Übersetzung des lateinischen Originaltitels: „Meditationen über die erste Philosophie, in denen die Existenz Gottes und die Verschiedenheit des menschlichen Geistes vom Körper bewiesen werden”.

R. Descartes positioniert sich in dieser Schrift, was das Verhältnis von Körper und Geist angeht, als ein Substanz-Dualist; ferner in erkenntnistheoretischer Hinsicht als Anhänger eines strengen Fundierungsprojekts: Er möchte sehen, was übrig bleibt, wenn man sich (vorübergehend) von allen Überzeugungen verabschiedet, an deren Geltung es die geringsten Zweifel geben kann; um dann von dem verbleibenden Fundament aus ein optimal, wie er es sieht, gerechtfertigtes Überzeugungssystem neu aufzubauen, zunächst für sich selbst, stellvertretend aber auch für andere. Die im Titel angesprochene Gottesexistenz-Thematik spielt bei diesem Projekt vor allem eine erkenntnistheoretisch motivierte Rolle.

Bei einer sachgerecht durchgeführten Analyse der von Descartes vorgetragenen Gedankengänge lassen sich an verschiedenen Stellen Begrifflichkeiten und Einsichten aus der analytischen Philosophie der neueren Zeit produktiv ins Spiel bringen. Dieses Potential macht die inhaltliche Erschließung des historischen Texts und dessen Diskussion unter Geltungsgesichtspunkten zusätzlich zu einer lohnenden philosophischen Übung.

Seminartext: Die im Reclam-Verlag seit 1986 erscheinende, lateinisch-deutsche Parallelausgabe der Meditationen.

Zeit: Dienstag 18-20 Uhr
Ort: Geb. A2 3, Raum 0.09
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