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Das Seminar beginnt am 6. Mai zunächst als virtueller Kurs über Microsoft Teams und Moodle.
Bitte rufen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse ab, über die weitere Informationen zum Seminarablauf verschickt werden.

 

Literatur und Mathematik: 
Beiden Disziplinen ist der Wunsch gemeinsam, die Welt zu erkunden, sie mit ihren jeweiligen Methoden zu vermessen und die Beobachtungen – sei es als Formel oder als ästhetisches Werk – festzuhalten. Auch die Gedanken von Ordnung, von Spiel und von Zufall sind sowohl für die Mathematik als auch für die Literatur von zentraler Bedeutung. Und nicht zuletzt können Zahlenspiele, Muster und Verfahren der Mathematik Eingang in literarische Texte finden. Im Seminar wollen wir (ganz ohne mathematische Vorkenntnisse) diesen Verflechtungen und Schnittstellen auf den Grund gehen und danach fragen, in welcher Form sich die französische Literatur immer wieder von der Mathematik inspiriert hat:

 

Unser Parcours beginnt im 17. Jahrhundert. Neben Blaise Pascal und René Descartes als zentralen Denkern der französischen Klassik, in deren Werk Literatur, Philosophie und Mathematik zusammenfallen, werden wir uns dort vor allem mit Charles Perrault beschäftigen: Seine berühmten Märchen sind von Zahlensymboliken durchzogen - denken wir hier etwa an den 100jährigen Schlaf von Dornröschen oder Aschenputtels 3 Besuche auf dem Ball - und zugleich beruht sein Gedicht „Les amours de la règle et du compas” auf einer Reflexion über mathematische Fragen. 

Am Beispiel von Auszügen aus Stendhals Roman Le Rouge et le Noir sowie der Lyrik Victor Hugos werden wir die Einflüsse der Mathematik auf die Literatur des 19. Jahrhunderts untersuchen.

Im Mittelpunkt soll danach vor allem die Auseinandersetzung mit dem 20. Jahrhundert und der Gruppe Oulipo (= Ouvroir de Littérature Potentielle) stehen: Die Gründung der Gruppe beruht wesentlich auf dem Gedanken, die Sprache als Experimentierfeld zu begreifen, mit ihr zu spielen und dabei auch mathematische Methoden zu verwenden. Wir werden gemeinsam die Arbeit der oulipotischen Autoren Raymond Queneau, Jacques Roubaud und Michèle Métail in den Blick nehmen und ihre mathematische Dimension ergründen. 

 

Selbsteinschreibung (TeilnehmerIn)
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