Der Kurs findet digital über MS Teams statt. Die Anmeldung erfolgt über LSF. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.

Die Vorlesung stellt wesentliche Paradigmen der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts vor. Ausgehend von der Dichtung Guillaume Apollinaires, der die Ästhetik der Moderne des 20. Jahrhunderts wesentlich prägte, sollen in einem ersten Schritt die avangardistischen Bewegungen des Dadaismus und Surrealismus behandelt werden. Als große, auf keine literarische Bewegung zurückführbare Einzelgestalten sollen darauf Paul Valéry, André Gide und Marcel Proust in den Blick treten. Im folgenden Teil wendet sich die Vorlesung der Zeit nach 1945 zu. Das Frankreich der Nachkriegszeit ist das Frankreich des Existenzialismus und besonders Jean-Paul Sartres. Bei Sartre sollen seine philosophischen Schriften, sein Erzählwerk, aber auch seine Dramen behandelt werden. Von hier läßt sich der Weg in das Theater Anouilhs und das absurde Theater Ionescos und Becketts verfolgen. Die Entwicklung vom nouveau roman zu nouveau nouveau roman und nouvelle autobiographie wird in einem nächsten Schritt bei Nathalie Sarraute, Robbe-Grillet und Claude Simon dargestellt. Am Beispiel Georges Perecs soll schließlich die Frage nach dem Verhältnis von Text und Film aufgeworfen werden. Die Dichtung Yves Bonnefoys erlaubt es, den Weg der modernen Lyrik vom Surrealismus zu einer Ästhetik der Présence nachzuzeichnen. Ein Ausblick auf die neusten Tendenzen des Theaters soll im Rahmen des gemeinsamen Besuchs des Festivals Primeurs (frankophones Theater der Gegenwart) eröffnet werden.

Das Hauptseminar findet voraussichtlich in Präsenz in Geb. C5 3, R. 1.21.2 statt. 
Eine hybride Lösung für Studierende, die aus gesundheitlichen Gründen keinen Präsenzunterricht verfolgen können, wird angestrebt.
Die Anmeldung erfolgt über LSF. 
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Molière, der größte französische Komödienautor des 17. Jahrhunderts, ist auch heute noch omnipräsent. Er hatte Teil an der stringenten Kulturpolitik einer Zeit, in der die Arbeit an der französischen Sprache einen zentralen Stellenwert erhielt. Das Seminar soll neben dem Blick auf den historischen und poetologischen Hintergrund des Theaters der französischen Klassik Methoden der Dramenanalyse vermitteln und mit Theorien des Komischen vertraut machen. Im ersten Teil des Seminars werden die Komödien Molières L’AvareLe Misanthrope und Le Bourgeois gentilhomme im Mittelpunkt stehen. Dabei wird auch mit modernen Inszenierungen gearbeitet. Im zweiten Teil des Seminars tritt mit dem Komödienautor Eugène Labiche die Rezeption der Komödien Molières im 19. Jahrhundert in den Mittelpunkt. So ist sein Stück La Poudre aux yeux vor dem Hintergrund des Bourgeois gentilhomme zu verstehen, in dem es auch um die übersteigerten Ambitionen eines gesellschaftlichen Aufsteigers geht. In deutscher Übersetzung steht das Stück Trüffel, Trüffel, Trüffel zur Zeit auf dem Programm des Saarländischen Staatstheaters. Ein Besuch in einer Vorstellung ist am 8. Januar geplant. Labiche hat aber auch eine Version des Misanthrope mit dem Stück Le Misanthrope et lAuvergnat vorgelegt, die ebenfalls im Seminar behandelt wird. Schließlich soll mit der eigenwilligen und aktualisierenden Übersetzung des Misanthrope durch Hans Magnus Enzensberger die Rezeption Molières im 20. Jahrhundert in den Blick genommen werden.

Das Seminar wird über die Plattform Teams in digitaler Form angeboten. Allerdings sind zwei Präsenztermine am Anfang und am Ende des Seminars vorgesehen: am 06.11.20 und 22.1.21 jeweils von 16 bis 18 Uhr in Geb. E1 2 (R.0.13.1).
Die Anmeldung erfolgt über LSF. 
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Annie Ernaux hat insbesondere mit ihrem Werk Les Années (2008) die neue Gattung der ‚Soziographie‘ begründet. Eine Anti-Autobiographie, bei der zwar das eigene Leben als Stoff dient, aber nur als Material verwendet wird, um eine kollektive Erfahrung lebendig zu erhalten, die andere Aspekte festhält, als es die Geschichtsschreibung vermag. Die Lebenszeit einer ganzen Epoche wird festgehalten. Dabei geht die Autorin wie eine Ethnologin vor, die eine fremde Kultur beobachtet, sie macht sich zur Ethnologin ihrer selbst. Wie Proust in seinem großen Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit läßt sie eine vergangene Epoche auferstehen – allerdings nicht die Epoche der eleganten Salons, sondern die Epoche der einfachen Menschen in der tiefsten Provinz eines kleinen Städtchens in der Normandie, einem Milieu aus dem sie stammt. Es geht ihr darum zu zeigen, daß dieses Milieu – und in dieser Hinsicht war der Soziologe Pierre Bourdieu für sie von großer Bedeutung – ein Recht auf eine literarische Darstellung hat. Sie will Interesse für diese Schicht und ihre Probleme zu wecken, für die sie eine eigene Sprache findet. Auch die Autoren Didier Eribon und Edouard Louis stehen in der Tradition des Soziologen Bourdieu. Eribon beruft sich in dem Vorwort seines autobiographischen Essays Retour à Reims (2009) ausdrücklich auf Annie Ernaux. Auch er lenkt den Blick auf sein Herkunftsmilieu. Der erst 26-jährige Edouard Louis hat mit seinem Erstlings­werk Pour en finir avec Eddy Belleguelle (2014) einen Welt­bestseller geschrieben, der in über dreißig Sprachen übersetzt wurde. Er schilderte darin seine unglückliche Jugend als Homosexueller in der französischen Provinz. 2014 erschien sein sprachmächtiger autobiogaphischer Roman Histoire de la violence. Es ist ein erstaunliches Phänomen deutsch-französischen Kulturtransfers, dass nach der Übersetzung der Romane ins Deutsche sehr schnell Bühnenfassungen erschienen. Thomas Ostermeier hat 2017 an der Berliner Schaubühne mit dem Autor eine Bühnenfassung von Rückkehr nach Reims entwickelt (2017), die in drei Sprachen in Deutschland, Frankreich und England gezeigt wurde. Aber auch der autobiographische Roman von Edouard Louis Im Herzen der Gewalt wurde 2018 in Paris und Berlin auf die Bühne gebracht. Das Seminar wird der neuen Gattung der Soziographie am Beispiel der Werke Ernaux‘, Eribons und Louis‘ nachgehen und das deutsch-französische Rezeptionsphänomen unter Bezugnahme auf die Übersetzungen der Romane und ihre aktuellen Bühnenfassungen in den Blick nehmen.

Der Kurs findet digital statt. Die Anmeldung erfolgt über LSF.  Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.

Das Kolloquium bereitet auf das Staatsexamen vor und gibt Anleitungen für BA- und MA-Arbeiten. Es besteht aus 2 Blöcken. Zum einen soll die Analyse von lyrischen, narrativen und dramatischen Texten erprobt werden. Zum andern wird die Erstellung von Staats-, BA- und MA-Arbeiten angeleitet und das mündliche Examen wird an konkreten Textbeispielen eingeübt. Zusammen mit der Vorlesung, die jedes Semester einen Überblick über ein Jahrhundert und seine wesentlichen Strömungen bietet, soll auf diese Weise den Studierenden ein literarhistorischer Überblick, ein literaturtheoretischer Ansatz und eine konkrete Übungsmöglichkeit geboten werden.

Der Kurs findet digital über MS Teams statt. Das Onlineformat wird durch zwei Präsenztermine ergänzt, und zwar am 20. November und 15. Januar, jeweils von 16 bis 18 Uhr, in Gebäude E1.2, Raum -0.13.1 Die Anmeldung erfolgt über LSF. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.

„Il était une fois une petite fille de Village [...] sa mère-grand [...] lui fit faire un petit chaperon rouge, qui lui seyait si bien, que partout on l’appelait le Petit chaperon rouge” (Charles Perrault, Le Petit chaperon rouge).

Rotkäppchen, Dornröschen und Aschenputtel – vor allem durch Charles Perraults Contes (1695) sind die klassischen Figuren des Märchens auch in Frankreich ein elementarer Bestandteil des literarischen Diskurses und haben ausgehend von Perraults Märchensammlung Eingang in zahlreiche weitere Texte, gleichzeitig aber auch in Bildende Kunst und Film gefunden. 
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Perraults Contes werden wir in einem ersten Teil des Seminars Einsicht in das Märchen als literarische Gattung gewinnen. Die Texte, die sich zugleich an ein kindliches und auf einer zweiten, oft ironischen Ebene an ein erwachsenes Publikum richten, sollen dabei auch im Spannungfeld von écriture und oralité untersucht werden. Auch das merveilleux als zentrales Element von Perraults Märchen werden wir dabei in den Blick nehmen. 
Als Gattung der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts soll darüber hinaus das Märchen am Beispiel von Perraults Zeitgenössin Madame d'Aulnoy Gegenstand des Seminars sein. Ihre Contes sind situiert in der weiblichen preziösen Salonkultur. 
Ausgehend vom 17. Jahrhundert in Frankreich werden wie die Märchen in einen deutsch-französischen Vergleich einbetten und die französischen Texte mit den Märchen der Gebrüder Grimm in Beziehung setzen. Inwiefern Perraults bis in die Gegenwart der französischen Literatur wirken, werden wir anhand des Romans La belle au bois (Philippe Beaussant, 1989), einer Bearbeitung des Dornröschenstoffes, analysieren. Außerdem beschäftigt sich das Seminar mit der Transposition von Märchen ins Medium des Films, wie sie z.B. in La belle et la bête (Jean Cocteau, 1946) und Hable con ella (Pedro Almodóvar, 2002) vollzogen wird. 

Anmeldung und Kursformat:
Der Kurs findet größtenteils digital über MS Teams statt. Das Onlineformat wird ergänzt durch zwei Präsenztermine am Samstag, 14.11.2020 von 12-16h sowie am Freitag, 29.1.2021 von 16-18h. Die Anmeldung erfolgt über LSF. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.

 

Die Abschlußklausur/Modulprüfung für das Basismodul Literaturwissenschaft (Vorlesung + Proseminar) findet in PRÄSENZ am Dienstag, 9. Februar 2021 von 12.15-14.15h statt. 

 

Zum Inhalt des Kurses:
Ziel des Proseminars ist es, StudienanfängerInnen mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft vertraut zu machen. In einem ersten Teil geht es dabei zunächst um allgemeine Fragen zur Organisation des Studiums des Französischen und grundlegende Techniken/ Hilfsmittel des literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literatursuche in Bibliotheken und Internet, Bibliographieren, Exzerpieren, Anfertigung von Referaten/ Hausarbeiten).

In einem zweiten Teil führt das Seminar in Literaturtheorie und Methodik ein: Fragen zum Literatur- und Textbegriff, Vorstellung ausgewählter Positionen der Literaturwissenschaft, Rhetorik, Metrik, Stilistik, Textkritik, Epochengliederung in der Literaturgeschichtsschreibung. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten werden die wichtigsten literarischen Formen der Lyrik, Narrativik und Dramatik behandelt. Eine Einheit stellt die Filmanalyse vor.

 

Zur Anschaffung empfohlene Bücher:

Bitte beachten Sie, dass folgende Ausgaben in der Campus-Buchhandlung Bock & Seip vorhanden sind. Bitte unterstützen Sie gerade in diesen schwierigen Zeiten den lokalen Buchhandel und kaufen Sie die Lektüren hier ein.
- Flaubert, Un Coeur simple, Reclam Fremdsprachentexte, ISBN 9783150092002
- Racine, Britannicus, Hachette, BiblioLycée, ISBN  978-2011687081
 

Tutorium: Zur Vertiefung der im Seminar behandelten Inhalte wird ein einstündiges Tutorium angeboten. Für Studierende ab Studienbeginn WiSe 2010/11 ist die Teilnahme freiwillig. Die Teilnahme ist jedoch dringend zu empfehlen!