Die Wissenschaften und wissenschaftliche Erkenntnisse nehmen in der heutigen Welt einen hohen Stellenwert ein. Doch was ist Wissenschaft überhaupt? Was ist der Unterschied zwischen wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Aussagen? Wie kommen wissenschaftliche Theorien zustande? Mit solchen und verwandten Fragen beschäftigt sich die Wissenschaftstheorie. Kurz gesagt, die Wissenschaftstheorie versucht zu verstehen, was Wissenschaft ist und was sie von Nicht-Wissenschaft oder Pseudowissenschaft abzeichnet.

 

In diesem Kurs werden wir verschiedene Texte der Wissenschaftstheorie gemeinsam diskutieren. Insbesondere werden wir wichtige Strömungen der Wissenschaftstheorie kennenlernen, um einen Überblick über ihren systematischen sowie historischen Kontext zu erlangen. Themen der Sitzungen werden u.a. der logische Empirismus (Rudolf Carnap, Moritz Schlick), der logische Positivismus (Carl Gustav Hempel), der kritische Rationalismus (Karl Popper), der Realismus (Ernest Nagel) und der wissenschaftstheoretische Relativismus (Ludwig Fleck, Thomas S. Kuhn, Paul Feyerabend) sein. 

 

Je nach Interesse und Zeit können wir auch Spezifika der Wissenschaftstheorie in den Sozialwissenschaften betrachten. Während die klassische Wissenschaftstheorie vor allem auf die Naturwissenschaften ausgerichtet ist, hat man in jüngerer Zeit erkannt, dass die Sozialwissenschaften eigene Probleme und Besonderheiten haben, die eine gesonderte Betrachtung verdienen. Wie unterscheiden sich die Natur- und Sozialwissenschaften? Wie und was können wir aus Modellen über die Realität lernen? Welche Arten von Modellen gibt es überhaupt? Welche Rolle können moderne Werkzeuge wie Computersimulationen oder die Spieltheorie für die Sozialwissenschaften spielen?

 

Literatur wird in der ersten Sitzung des Seminars bekanntgegeben.

Zeit: Donnerstag 12-14 Uhr 
Ort: -