Der Dialog "Phaidon" gehört zu den philosophisch wichtigsten und literarisch schönsten Texten Platons. Die Handlung spielt am Tag des Todes des Sokrates. Am Ende dieses Tages wird Sokrates den Schierlingsbecher trinken müssen, womit das Todesurteil, das die Athener Bürger über ihn verhängt hatten, vollzogen werden soll. Wie bereits an den Tagen zuvor, haben sich auch an diesem Tag einige Freunde und Schüler des Sokrates im Gefängnis eingefunden, um ihm Gesellschaft zu leisten. Und wie bereits an den Tagen zuvor, verbringen sie die Zeit damit, philosophische Gespräche zu führen.
Das Thema an diesem Tag bildet die Frage nach der Unsterblichkeit der Seele. Mit Hilfe einer Reihe von Argumenten versucht Sokrates, seine Gesprächspartner nicht nur davon zu überzeugen, dass die Seele des Menschen nach dessen körperlichem Tod weiter exisitiert, und somit unsterblich ist, sondern ihnen zugleich nachzuweisen, dass diese Seele bereits existiert hatte, bevor sie sich mit einer körperlichen Hülle umgab.
Diese Ausführungen enthalten einige der interessantesten und philosophiegeschictlich einflussreichsten Überlegungen zur Präexistenz und zur Unsterblichkeit der Seele. Sie liefern darüber hinaus wichtige Einblicke in die omtologischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der Platonischen Ideenlehre.
Im Rahmen des Seminars soll der Text gründlich gelesen und kritisch diskutiert werden
Zeit: Donnerstag 10-12 Uhr
Ort: -
- DozentIn: Holger Sturm