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Das Bild von den Zwergen, die weiter sehen können, weil sie auf den Schultern von Riesen stehen, wird gerne von Wissenschaftlern aller Fachrichtungen bemüht. Forschung findet nicht voraussetzungslos statt, sie baut auf dem auf, was andere zuvor gedacht und geschrie-ben haben; sichtbares Zeichen dafür sind die Anmerkungen und Fußnoten in wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Historiker werden schon am Anfang ihres Studiums mit der sog. Quellenkritik vertraut gemacht; ursprünglich entwickelt, um Fälschungen zu identifizieren, ist diese Methode immer noch eine notwendige Voraussetzung für die Beurteilung des Wer-tes historischer Überlieferungen, ihre Einordnung und Interpretation. Grundlegend geht es dabei darum, Informationen über Entstehungsort und -zeit eines Textes, den*die Verfasser/in und seinen*ihren Hintergrund, die Adressat/innen, die Aussageabsicht und möglichen Voraussetzungen des Textes zusammenzutragen, sich dann ein möglichst umfassendes Textverständnis zu erarbeiten, um schließlich auf dieser Basis beurteilen zu können, wel-chen Wert der Text für die eigene Fragestellung besitzt. Diese Vorgehensweise kann jede/r Studierende und wissenschaftlich Tätige gleich welcher Fachrichtung auch beim Umgang mit Fachliteratur nutzbringend anwenden. Kennt man etwa Herkunft, Bildung, zeitlichen, politischen und kulturellen Hintergrund eines Autors, kann man seine Thesen besser ein-ordnen und bewerten und damit mehr Nutzen aus seinen Vorarbeiten ziehen. Um im ein-leitenden Bild zu bleiben: Es ist wichtig, zu wissen, wer und wie groß die Riesen waren, auf deren Schultern man steht, und in welche Richtung sie schauten.In dem Workshop sollen grundlegende Vorgehensweisen der Quellenkritik vorgestellt und ihre Nutzung anhand von Beispieltexten eingeübt werden. Es werden Ihnen Methoden und Instrumente an die Hand gegeben, mit deren Hilfe Sie wissenschaftliche Texte besser kon-textualisieren und damit für Ihre Fragestellungen effektiver auswerten können.

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