Gegenstand dieser Veranstaltung ist der institutionelle Umgang mit gesellschaftlichen Traumata im Spannungsfeld von Erinnerungskultur, Geschichtspolitik, kritischer Aufarbeitung und persönlichem Gedenken.
Dazu werden wir uns anhand ausgewählter Beispiele von Gedenkstätten mit angeschlossenem Museum bzw. Museen mit stark memorialem Charakter anschauen, welche unterschiedlichen Strategien und Konzepte es in diesem Bereich gibt bzw. wie sie sich gewandelt haben. Einen besonderen Fokus werden wir darauf legen, wie hierbei einzelne Medien und Formate (Video, Zeitzeugenbericht, Tonaufnahme, Fotografie, Text, aber auch z.B. Raumgestaltung, etc.) eingesetzt werden können.
Gedenkstätten und Erinnerungskultur sowie museale Aufarbeitung und Vermittlung von zeithistorischen Ereignissen gehen in der heutigen Zeit häufig miteinander einher. Dabei müssen unterschiedlichste Bedürfnisse der Besucher*innen und Betroffenen sowie Absichten der dahinter stehenden Institutionen bedient und bedacht werden. Dies äußert sich bereits in baulichen Ensembles, die Museums- oder Informationstrakts mit möglichst authentischen, historischen Überresten und Mahnmalen verbinden, zeigt sich aber auch in unterschiedlichen Darstellungs-, und Vermittlungsmedien und -formaten, die teils überlagernd, teils nebeneinander für die Bereiche des oben genannten Spannungsfeldes eingesetzt werden und die Besucher auf einer möglichst umfassenden Art und Weise – sowohl kognitiv als auch emotional und körperlich – ansprechen sollen.
Die Beispiele werden in der Chronologie der dort erinnerten Ereignisse von „Gedenkstätten-Museen” der beiden Weltkriege und der nationalsozialistischen Verbrechen und Opfer über solche der deutschen Teilung und Wiedervereinigung bis hin zu jüngsten Beispielen, wie dem 9/11 Memorial Museum in New York, reichen.