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Alfred N. Whitehead, der bekanntlich die philosophische Tradition Europas als eine Reihe von Fußnoten zu Platon charakterisiert hat, beschreibt den Timaios als „statement of cosmological theory which have had the chief influence on Western thought“. Nicht nur als kosmologische oder naturphilosophische Schrift nimmt der Dialog eine Sonderstellung im Spätwerk des anti- ken Denkers ein, sondern war bis ins 12. Jahrhundert das einzige den lateinischsprachigen Ge- lehrten zugängliche Werk Platons überhaupt; sein Einfluss dementsprechend von großer Be- deutsamkeit.

Die Rezeption von Platons Timaios ist bereits in seiner Schülergeneration einflussreich und kontrovers, dient er doch der Aristotelischen Metaphysik zugleich als Inspiration und Kontrast- folie. Selbst in der neueren Platon-Forschung ist die Schrift nicht unumstritten. So kommen einem bei Autoren des 20. Jahrhunderts Prädikate wie ‚dunkel‘, ‚esoterische Terminologie‘ oder gar ‚unverständlichster Essay, der jemals in der Philosophie geschrieben worden sei‘ unter.

Diese (nicht gänzlich unberechtigte) Kritik ist sowohl der Übersetzungslage, die in den meisten Fällen die Grenzen dessen berührt, was der Gegenwartssprache noch zuzumuten ist, als auch den komplexen Themenfeldern des Textes geschuldet: Platon stellt die Frage nach dem Ur- sprung des Universums, der Entstehung des Kosmos und der Formung allem, was sich darin befindet.

Das wollen wir uns im Seminar näher ansehen. Dazu soll der Dialog komplett gelesen und besprochen, sowie auf weitere antike Traditionslinien hin untersucht werden. Die anzuschaf- fende Ausgabe des Textes, die als Grundlage dienen soll, ist dabei Folgende: Platon: Timaios. Hg. und übersetzt v. Manfred Kuhn. Hamburg: Meiner 2017.

Weitere Unterlagen wie beispielsweise einige Fragmente der Vorsokratiker oder moderne In- terpretationsansätze des Timaios werden digital über Moodle zur Verfügung gestellt.

Donnerstag:
Zeit: 12-14Uhr
Ort:

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