Einschreibeoptionen

Was ist praktische Rationalität? Eine mögliche Auffassung ist die Folgende: Fragen der praktischen Rationalität zielen auf den abwägenden Vernunftgebrauch als Instrument zur Erreichung von (meist persönlichen) Zielen. Einfacher ausgedrückt: Praktische Rationalität handelt davon, wie man bekommt, was man will. Teil dieser instrumentalistischen Position ist es, Handlungen und Handlungsmotivation auf Wünsche, Überzeugungen und mentale Prozesse zurückzuführen. Andere Positionen wiederum bewerten die Rationalität von Wünschen selbst; sprechen sogar Wunschempfehlungen aus. Diese Verflechtung mit handlungstheoretischen, moralphilosophischen und -psychologen Themen macht sie zu einem Kernthema der praktischen Philosophie überhaupt.

Der oder die Besucher*in der Vorlesung "Introduction to Practical Philosophy" dürfte insbesondere mit einer systematischen Herangehensweise an das Thema der praktischen Rationalität sowie mit grundlegenden Prinzipien wie der Erwartungsnutzenhypothese oder dem Instrumentalismus vertraut sein. Der heutige Diskurs wird außerdem von entscheidungs- oder spieltheoretischen Überlegungen bereichert: Gefangenendilemmata, die sich insbesondere mit dem Aspekt der Kooperation beschäftigen, sind, als paradigmatische Gedankenexperimente, ein Beispiel dafür. Doch wo lässt sich der historische Urspung solcher Überlegungen verorten? Wie so oft: bei Platon und Aristoteles.

In dem Seminar werden wir ausgewählte Textstellen aus den Platonischen Dialogen (Charmides, Politeia, Protagoras und Nomoi) und den Schriften des Aristoteles' (Eudemische Ethik, Nikomachische Ethik, De motu animalium und Politik) lesen und diskutieren; die Verbindung zur aktuellen philosophischen Debatte dabei jedoch nicht aus dem Blick verlieren. Sämtliche Literatur wird dafür digital über Moodle zur Verfügung gestellt.

Die Sitzungen werden überwiegend von Maximilian Klein geleitet.

Dienstag:
Zeit: 10-12 Uhr
Ort: Gebäude B4 1 - Seminarraum 0.02.1

Selbsteinschreibung (TeilnehmerIn)
Selbsteinschreibung (TeilnehmerIn)