Wissenschaftlich denken und arbeiten zu können bzw. es in kürzester Zeit zu erlernen wird von Lehrenden oft ungefragt vorausgesetzt, obwohl die Studierenden gerade in den ersten Semestern noch wenig Erfahrung mit wissenschaftlichen Arbeitstechniken haben. Darüber hinaus richtet sich der Fokus von Studierenden aufgrund der Vielzahl an zu erbringenden Leistungsnachweisen und latentem Zeitdruck oft auf die kurzfristige Aneignung von Fach-wissen und prüfungsrelevanter fachlicher Kompetenzen. Dadurch kann ein großer Leis-tungsdruck entstehen, der am Ende – trotz hoher Lernbereitschaft – ein sinnvolles und nach-haltiges Lernen erschwert und sich demotivierend auswirkt. Beim wissenschaftlichen Arbeiten und Denken geht es unter anderem darum, aus einer Fülle an Informationen die für das zu bearbeitende Thema relevanten zu extrahieren, diese adäquat aufzubereiten und mit bereits vorhandenem Wissen abzugleichen und zu reflek-tieren, um sie letztendlich für eigene Fragestellungen zu verwenden oder aber wieder zu verwerfen. Im Workshop werden daher grundlegende Arbeitstechniken zur Informations-verarbeitung wie Recherchieren, Bibliographieren, Lesen, Exzerpieren, Visualisieren, Prä-sentieren und Memorieren vorgestellt und anhand praktischer Beispiele erprobt. Da Lernen allgemein und wissenschaftliches Arbeiten auch immer etwas mit der persön-lichen schulischen Sozialisation zu tun hat, werden wir uns zu Beginn des Workshops mit den individuellen Lernbiographien und Lernstrategien (Lerngewohnheiten, -umgebungen, -stile, -blockaden, -erfolge ...) der Teilnehmenden beschäftigen und diese in der Gruppe erörtern. Wissenschaftliche Arbeitstechniken zur Informationsverarbeitung zu beherrschen und für sich selbst funktionale Lernstrategien zu entwickeln sind nicht nur zentrale Kompetenzen für das Studium, sondern auch Wegbereiter und -begleiter in eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Lernen will eben gelernt sein – auch an der Universität.Referentin: Dr. Claudia Thiel-Dirksen studierte an der Universität des Saarl