Kaum eine Religion verzichtet darauf, ihren Anhänger*innen zu sagen, wie sie leben sollen – was sie zu tun und was sie zu lassen haben. In dem Seminar befassen wir uns exemplarisch mit einigen Religionen und einigen der in diese Religionen eingebetteten Anforderungen. Ein besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die Goldene Regel und ihre Verwandten, das Verallgemeinerungs- und das Universalisierbarkeitsprinzip. Doch auch die Doktrin der Doppelwirkung und die Unterscheidung zwischen dem, was Pflicht ist, und dem, was darüber hinaus geht, das so genannte Supererogatorische, schauen wir uns an.
Außerdem stellen wir eine Reihe von grundlegenden Fragen: Was heißt es überhaupt, eine Ethik religiös zu fundieren? Heißt es anzunehmen, dass ein göttliches Wesen Ge- und Verbote erlässt, die nur deshalb Gültigkeit beanspruchen dürfen, weil das göttliche Wesen sie erlassen hat? Und wenn ja, welche Schwierigkeiten sind mit einer solchen Annahme verbunden?
Rechtzeitig vor Beginn der Vorlesungszeit werden das Programm und die Literatur über Moodle bekannt gegeben. Zur Einstimmung empfehle ich die Lektüre zweier Artikel aus der Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/): „Religion and Morality” und „Philosophy of Religion”.
Zeit: Mittwoch 14-16 Uhr
Ort: Gebäude A2.3 - Raum 0.09
- DozentIn: Ursula Wessels