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Hexen und Hexerei erleben aktuell eine Renaissance in der Populärkultur. Von der Neuauflage der Fernsehserie „Sabrina” bis hin zu politischen Gruppen wie W.I.T.C.H. – die Figur der Hexe dient aktuell als Identifikationsfigur für weibliche Macht. Auch im Fantasygenre gibt es nicht erst seit Harry Potter eine Vielzahl von ‚guten‘ und ‚bösen‘ Hexenfiguren. Im Horrorgenre sind Hexen als Inkarnationen des Bösen dem Unheimlichen zuzuordnen. In historischen Erzählungen dienen sie v.a. der Untersuchung von Mechanismen der Ausgrenzung und Dämonisierung. Die immer wieder behauptete Verbindung zum Teufel ist die Basis der westlichen Hexenverfolgung der frühen Neuzeit. Aber auch nach dieser geschichtlichen Hochphase des Diskurses über Hexen sind sie in der deutschsprachigen Literatur präsent.
Im Seminar sollen einige zentrale Beispiele für die Darstellung von Hexen und Hexerei aus der Literaturgeschichte von 1669 bis heute erarbeitet werden. Ergänzt wird der Blick auf die Literatur um historische Quellen zur Hexenverfolgung. Zentrale Fragen des Seminars sind: Wie werden Hexen als Randfiguren der Gesellschaft entworfen? Wie werden magische Praktiken inszeniert und wie werden sie bewertet? Welche Rolle spielen Konstruktionen von Gender für die Entwürfe von Hexen und Hexerei in der Literatur?

Geplant ist die Lektüre von Ausschnitten aus den folgenden Texten:
- Grimmelshausen: Simplicissimus
- Johann Wolfgang Goethe: Faust (bitte anschaffen)
- E.T.A. Hoffmann: Der goldne Topf (bitte anschaffen)
- Ludwig Tieck: Der Hexensabbat
- Wilhelm Raabe: Else von der Tanne
- Otfried Preußler: Die kleine Hexe
- Irmtraud Morgner: Amanda. Ein Hexenroman
- Daniel Kehlmann: Tyll

Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. Die meisten Texte können als Scans in Moodle zur Verfügung gestellt werden.

Selbsteinschreibung (TeilnehmerIn)
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