Wissenschaftliches Schreiben ist keine Wissenschaft für sich. Es ist ein Instrument zur präzisen Darstellung von Überlegungen. Vieles daran ist auch Handwerk und kann gelernt werden. Wissenschaftliches Handwerk lernt man allerdings nicht in der Theorie, sondern in der Praxis: durch aktives Lesen von Sekundärliteratur, durch Einfordern von Feedback, durch kontinuierliche Reflexion und Verbesserung der eigenen Schreibmethoden. Diese Prinzipien stehen auch im Fokus der Übung. Wir werden uns am konkreten Beispiel einer eigenen Hausarbeit mit Themenfokus, Fragestellung, Gliederung und Argumentationsstruktur befassen und die Verwendung von Primär- und Sekundärliteratur überprüfen. Dazu ist es notwendig, dass jede*r Teilnehmer*in eine Hausarbeit, ein Paper oder eine andere schrifltiche Ausarbeitung zu einem literaturwissenschaftlichen Thema mitbringt, die bereits abgeschlossen und abgegeben ist (egal, ob diese bereits bewertet wurde) und bereit ist, diese kritisch zu überprüfen. Diese Phase wird mit Sekundärliteratur unterstützt.
Im zweiten Teil der Übung sollen die Erkenntnisse aus der Reflexionsphase aktiv umgesetzt werden. Hierzu werden wir nach der Lektüre von Franz Kafkas Erzählung Das Urteil gemeinsam mögliche Themenschwerpunkte für ein Paper (Umfang 1.000-1.500 Wörter inklusive Fußnoten) erarbeiten, dass dann in begleiteter Einzelarbeit angefertigt wird und in der vorletzten Sitzung abzugeben ist. Das Paper trainiert die Fähigkeit, eine klare Fragestellung zu formulieren, eine Arbeitshypothese und Hauptthese zu entwickeln und die Argumentation zielorientiert zu strukturieren. Wir werden zudem üben, Beobachtungen anhand des Primärtextes zu belegen sowie mit Sekundärliteratur zu unterstützen.
Themenschwerpunkte der Übung im Überblick:
- Themenfindung
- Fragestellung
- Gliederung
- Argumentation
- Verwendung von Sekundärliteratur
- Belegen mit Primärtexten
Die Übung ist nicht als vertiefte Betreuung einer aktuell anstehenden Hausarbeit zu nutzen.
- DozentIn: Juliane Blank