
Die Rede von der Sünde gehört zu den großen Themen des Christentums. Schon in den frühsten Texten des Neuen Testaments ist davon die Rede - in der Theologie der Antike bildet die Sünde dann einen Schlüsselterminus, der auch die Gestalt der Kirche, ihren Kultus, ihre Ämter und Frömmigkeitstraditionen nachhaltig prägte. Über die Deutung der Sünde wurde allerdings über Jahrhunderte intensiv gestritten. Die Reformation entzündete sich nicht zuletzt an der Frage nach der Vergebung der Sünde; seit der Aufklärung rieb sich dann das neuzeitliche Menschenbild immer wieder an der chritslichen Sündenlehre. Die Vorlesung nähert sich den Grundproblemen dieses theologischen Klassikers. Ausgehend von biblischen Motiven kommen zentrale Aspekte der klassischen Sündenlehre und ihrer Transformation bis in die Moderne in den Blick. Ziel der Vorlesung ist eine kritische Annäherung an den gegenwärtigen Status der Sünde und ihrer bleibenden Bedeutung für die christliche Religion.
- DozentIn: Peter Christoph Schüz